Kreativtag

Neue Häkelideen im Juni – Kennt Ihr schon Wayuu Mochila?

Hallo Ihr Lieben,

 


willkommen im Juni und willkommen zu unserem neuesten Kreativtag, an dem wir Euch diesmal ein Projekt zeigen wollen, das mich noch vor Corona wochenlang beschäftigt hatte! Nicht nur, weil besagtes Projekt wirklich zeitraubend war und ich zwischenzeitlich auch noch diverse (Nachschub)Bestellungen abwarten musste, sondern vor allem auch, weil ich hierfür gleich drei verschiedene Verarbeitungstechniken von Wolle erlernen musste, die ich bis dato noch gar nicht kannte! Ich sag nur Wayuu Mochila, Macrame Strap und Kumihimo! Wenn auch Ihr gerade nur Bahnhof verstanden habt, seid Ihr heute genau richtig bei uns! Denn spätestens nach diesem Beitrag wisst Ihr genau, was es mit diesen drei Begriffen aus der Kreativwelt so auf sich hat! Und vor allem auch, was am Ende dabei herauskommt, wenn Ihr zwischendurch nicht einen der vielen bunten Fäden verliert …



Tadaa … Meine erste Wayuu Mochila


Die Häkeltechnik stammt von den Wayuu, einem Volk aus Kolumbien. Mochila bedeutet Tasche, Beutel oder Rucksack



Dass Häkeln nicht gleich Häkeln ist, findet man ziemlich schnell heraus, wenn man sich ein wenig länger mit dieser Handarbeitstechnik auseinandersetzt. Als ich damals in der 5. Klasse das erste Mal eine Häkelnadel in der Hand hielt und mir bei den ersten festen Maschen meines Lebens fast die kleinen Finger gebrochen bzw. zumindest halb verdreht hatte, hätte ich nie gedacht, dass ich jemals ein ganzes Kissen voller Katzen, eine riesige C2C-Harry-Potter-Decke oder Unmengen an Amigurumis mit großen Kulleraugen häkeln würde! Damals war ich nämlich schon mehr als heilfroh, dass mein Topflappen für den Handarbeitsunterricht einigermaßen gelungen war! Tja und heute wage ich mich gern an Projekte, die zwischendurch immer wieder Abwechslung versprechen! Denn nichts ist langweiliger, als immer wieder die gleichen Maschen zu häkeln … zumindest für mich!



Häkeln mit 5 Fäden gleichzeitig – das ist die Wayuu-Mochila-Technik 


Kein Wunder also, dass ich ziemlich schnell Feuer und Flamme war, als ich vor ein paar Wochen auf Facebook zum ersten Mal in einem neuen CAL über die sogenannte Wayuu Mochila-Häkeltechnik gestolpert war, die mich zwar an frühere Projekte erinnerte, die ich so allerdings noch nie gemacht hatte! Denn wie Ihr auf der unteren Collage im mittleren Bildchen vielleicht erkennen könnt, häkelt man hierbei mit 5 Fäden gleichzeitig, wobei ein Faden jeweils der Faden ist, der die anderen vier überdeckt! Zumindest, wenn man es richtig macht!


Nachdem der wunderschöne, sternenförmige Boden fertig war, ging es weiter in die Höhe …



Nicht Yu-Yu sondern Yo-Yo!


Unwissend wie ich war, hatte ich nämlich einen unheimlich nützlichen Tipp von Marion Verloop – der Designerin dieses Täschchens und Veranstalterin des besagten CALS – als unwichtig abgehakt und einfach drauf losgehäkelt! So wie ich es damals in der Schule gelernt hatte und auch seit Jahren tue! Das Ergebnis kann man auf dem oberen Bild ein wenig erkennen … an manchen Stellen schauten nämlich die Fäden durch, die eigentlich unter dem jeweiligen Arbeitsfaden versteckt sein sollten! Hmm ärgerlich! Dabei war des Rätsels Lösung so einfach, wie mir die Designerin ein paar Wochen später höchstpersönlich mitteilte. Statt den Arbeitsfaden mit der Häkelnadel „von unten“ (ich nenne es mal Yu-Yu) aufzunehmen, sollte ich es doch mal „von oben“ (sie nannte es Yo-Yo) ausprobieren! Und tatsächlich machte diese winzige Änderung unheimlich viel aus! Denn von einer Reihe auf die nächste sah mein Maschenbild plötzlich so viel ordentlicher aus! Sollte ich also irgendwann noch mal eine Tasche in der Art häkeln – und ich habe da schon eine ganz besondere Idee im Kopf – mache ich es dann auf jeden Fall von Anfang an richtig!


Apropos richtig … da sich das Muster dieser kostenlosen Anleitung von Reihe zu Reihe nur selten wiederholte, musste ich ganz schön aufpassen, dass sich unterwegs kein Fehler einschlich! Denn pro Runde brauchte ich mindestens 45 Minuten und diese Arbeit will man natürlich ungern wieder aufräufeln! Zum Glück waren mir Fehlerchen – falls sie denn passierten – immer recht schnell aufgefallen, so dass ich den Rest des Täschchens ein paar Wochen später mit ein paar unifarbenen Abschlussreihen und einer sogenannten Krebsstich-Reihe (engl. crab stich) in Weiß vorerst vollenden konnte! Nur vorerst, weil ja noch zwei Teile fehlten: nämlich die Kordel und der Schultergurt! Und vor beiden hatte ich ganz schön Respekt, denn nun war es Zeit für Kumihimo und den Macrame Strap!


Für die Kordel hatte ich mir extra eine Kumihimo-Flechtscheibe bestellt! Das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder?



Kumihimo oder Flechten auf Japanisch! 


Hatte ich schon erwähnt, dass man sich in der Anleitung oft für Variante A oder B entscheiden musste? Manchmal sogar für C oder D? So auch bei der Auswahl der Kordel, für die es insgesamt zwei verschiedene Möglichkeiten gab! Wie Ihr auf der oberen Collage bereits sehen konntet, hatte ich mich für die japanische Flechtkunst Kumihimo entschieden, für die man eine entsprechende Flechtscheibe und Unmengen an Fäden benötigt, die man über Kreuz in die Scheibe spannt! Legt man nun jeweils die richtigen Fäden übereinander, entsteht im Kreis nach und nach eine Kordel, wie man sie auch von der Strickliesel kennt. Nur bunter und fester!



Wie man die hübschen Quasten am Ende der Kordel gestaltet und befestigt erklärt die Designerin übrigens in einem ihrer vielen Anleitungsvideos auf Youtube! Wenn man wie ich absoluter Mochila-Anfänger ist und sich trotzdem an solch ein Täschenchen wagen möchte, sollte man dort auf jeden Fall vorher vorbeischauen!




Let’s Macramee again … aber diesmal mit 28 Fäden! Puh!


Bevor ich mich nun aber endlich über mein allererstes, fertiges Mochila-Täschchen freuen konnte, musste noch ein passender Schultergurt her, für den ich meine Freundschaftsbändchen-Flechtfähigkeiten aus der Schulzeit wieder aus den Tiefen meines Gedächtnisses herauskramen musste. Damals hatte ich Unmengen an bunten Bändchen für mich und meine Freundinnen geflochten, allerdings nie in solch einer Breite und mit insgesamt 28 doppelt gelegten Fäden! Puh, das war was! Leider – oder vielleicht im Nachhinein betrachtet auch zum Glück – hatten wir die Längenangabe in der Anleitung ein wenig missverstanden und die vielen, bunten Fäden zu kurz abgeschnitten, so dass auch unser Macramee Strap am Ende viel zu kurz ausfiel! Aber was soll’s! Irgendwie gefällt uns diese Länge sogar besser, als sie eigentlich geplant war!


Wie gefällt Euch das Muster des Macremee Straps?

Tja und damit sind wir auch schon wieder am Ende unseres aktuellen Kreativtagsbeitrags angekommen! Wir hoffen, dass Euch unser Häkeltäschchen mit den vielen Fremdwörtern im Namen gefallen hat! Wie ich oben bereits erwähnte, schwebt mir schon ein weiteres Exemplar vor. Diesmal aber in einer ovalen Form und mit einem selbst designten Muster, in dem auch kleine Figuren drin vorkommen sollen. Mal sehen, wann ich die Zeit dafür finde … und bis dahin überlegen wir uns was Neues für den nächsten Kreativtag im Juli! Versprochen!



Wie gefällt Euch meine erste Wayuu Mochila?

Kanntet Ihr diese Häkeltechnik bereits?

Habt Ihr schon mal Kumihimo oder Macramee ausprobiert?




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